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7. Pilgerstammtisch - Treffen am 25. Juli (Jakobustag) 2009 in Burladingen und Starzeln

Auf sanft gewellten Hochflächen gewandert, das geschichtsträchtige Ringingen
sowie die Urkirche in Killer besucht - das war das Programm der Hohenzollerischen Jakobusgesellschaft am Jakobustag
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 Erlebnisse suchen, einfach aus dem Alltag ein wenig aussteigen - das wollten die rund zwei Dutzend Jakobspilger, die teilsweise aus dem Böblinger und Stuttgarter Raum angereist kamen und sich am Eingang zur Burladinger Josengasse mit Wolfgang W. Meyer, dem Präsidenten der Jakobusgesellschaft, trafen. Genau an dieser Stelle würde der Kulturwissenschaftler und Jakobswege-Buchautor gerne eine Statue des heiligen Jakobus aufgestellt wissen. Meyer hofft, Pfarrer Konrad Bueb als Wegbereiter dieses Vorhabens gewinnen zu können. Das Kapital Burladingens ist seine wunderschöne Natur, lobten vor allem jene Pilgerwanderer, die aus städtischen Regionen den Weg hergefunden hatten.

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Nach einem kurzen Abstecher zur Fehlagasse, wo eine Jakobusdarstellung dem Gesicht von Burladingen sicherlich gut täte (die Idee existiert schon seit einigen Jahren, wie eine Fotomontage hier zeigt, nur daß es außer Pfarrer Bueb noch keine Befürworter oder gar Sponsoren gibt).

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Die Wanderroute führte auf dem hohenzollerischen Jakobsweg nordöstlich der Häuserzeilen von Burladingen entlang über sanft gewellte Hochflächen gen Ringingen. Dort wurde die Pilgerschar von Jakob Nadler begrüßt, einem äußerst profunder Kenner der Ringinger Kirchen- und Heimatgeschichte, der gleich auf die Spuren des Jakobskultes am "Saumärkt" an der Einmündung zur Hilbgasse einging. Die Pilger waren vom Gesehenen und Gehörten stark beeindruckt. Speziell der hölzerne Bildstock, der an den alten Pilgerweg und an das 1530 erwähnte Sankt-Jakoben-Käppele auf der Staig erinnerte, zog alle in seinen Bann. Im November 1988 wurde der Bildstock eingeweiht, nachdem fünf Ringinger mit dem Namen Jakob, eine Jakobine und zwei Angehörige von verstorbenen Jakoben die Initiative ergriffen hatten.Einst stand in der Nähe eine Kapelle, die dem Heiligen Bernhard von Clairvaux gewidmet war, berichtete Jakob Nadler. Bald standen die Pilger vor der Martinskirche, wo sie Nadlers kundige und engagierte Führung erleben durften. Näheres über die Spuren den Jakobspilger und den Jakobuskults in dieser Region finden Sie hier!

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Einen halben Kilometer weiter gelangte die Gruppe durch die Dorfstraße an einen kleinen Brunnen, der Quellwasser führt und an die ehemalige Galluskapelle von Ringingen erinnert.

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Die Kirche St. Martin - Jakob Nadler ist ein ausgezeichneter Kenner historischer Verhätnisse in Ringingen und der Martinskirche. Über die Martinskirche hat er auch ein Büchlein verfasst und auch die Hintergründe eines Bildes mit einer Pilgergruppe herausarbeiten können.

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Alexius und Franz Xaver sind die an der Decke abgebildeten Pilger.

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Nach einer Kaffeepause im "Hirsch" ging es über die Allee, die in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts von Frischvermählten angepfanzt wurde und dann den alten Karrenweg hinunter nach Killer, wo Wolfgang W. Meyer an die rund 500 Jahre alte Jakobsbruderschaft erinnerte. Diese Gebets- und Totengedenkbruderschaft wurde von Pfarrer Kaspar Schuler und Bürgern aus Jungingen und Killer ins Leben gerufen.

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Im Innern der Kirche Mater Dolorosa erläuterte Wolfgang Meyer die farbig gefasste Jakobsstatue aus dem 15. Jahrhundert, die am rechten Knie einen Schlitz hat, um Spenden für die Bruderschaft einzuwerfen. Auch auf den Deckengemälde von Franz Ferdinand Dent ist, wie Meyer erklärte, ein Jakobspilger zu sehen. Dieser wenden dem Betrachter aber den Rücken, weshalb keine Jakobsmuschel zu erkennen ist. Dann riefen die Glocken vom Turm zum Festgottesdienst am Jakbostag, den Pfarrer Konrad Bueb zelebrierte. Bruderschaftsmeister Roland Simmendinger nahm das Lektorenamt wahr. In seiner Predigt zeigte Pfarrer Bueb auf, dass das ganze Leben ein Pilgerdasein, ein Unterwegssein sei. Die Fürbitten waren auf das Glaubenszeugnis gerichtet, auf die beiden Jakobusbruderschaften. Mit einem Handschlag der beiden Vorsitzenden, Wolfgang Meyer und Roland Simmendinger, wurde die Festmesse beendet.

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Pfarrer Bueb, unser neues Mitglied.

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Die Bruderschaft Killer traf sich anschließend zur Hauptversammlung im "Lamm", die Hohenzollerische Jakobusgesellschaft im Café Abele (wo aber die die Vegetarier zu kurz kamen) in Starzeln, wo Wolfgang Meyer in Bildvorträgen einige Jakobswege vorstellte.Von drei Wanderungen gab es zwei Bildervorträge - der portugiesische Jakobsweg von Burgos nach Muxia und Finisterre und der Camino del Ebro, von Amposta nach Zaragossa, sowie eines weiteren Zugangs über den Monserrat kurz nach Barcelona.
Text: hauptsächlich von Horst Bendix, veröfentlicht in der HZ am 30.7.2009

Nach dem Pilgerstammtisch ist vor dem Pilgerstammtisch:
Das nächste Mal treffen wir uns am 13.9.2009 in Hechingen-Stetten. Organisator ist Hannes Reis (Vorstand Klosterkirche Stetten) und Horst Bendix organisiert die Wanderung davor.